"ZOO" - interaktive Musiktheaterinstallation, Aufführungen: 27.02.2011, 28.02.2011, 01.03.2011, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz
Zoo
ist ein Appell an die Fantasie der Kinderwelt. In Form einer
Installation stehen die drei Ebenen der bildnerischen, der darstellenden
und der auditiven Kunst gleichberechtigt auf einer Bühne und schaffen
gemeinsam mit der vierten Ebene, dem Publikum, eine Symbiose. Dass es
keinen festgesetzten Anfangs- und Endpunkt gibt, sondern der Zoo
seine Pforten für 2 Stunden öffnet und zum Kommen und Gehen einlädt,
gehört zum wesentlichen Bestandteil dieses offenen Konzepts. Genauso
offen gestaltet sich der Aufbau und der Entstehungsprozess von Zoo,
der nicht den Anspruch eines durchchoreografierten Stückes stellt,
sondern sich über die Aufführungen hinweg auf allen Ebenen
kontinuierlich weiterentwickelt. Der Spaß am Spiel und das Erschaffen
immer wieder neuer theatraler Situationen steht bei den Musikern im
Vordergrund und überträgt sich spielerisch auf die Kinder. Die
Dramaturgie des Zoo
entwickelt sich aus der Reaktion der Spieler auf die alles erkundenden
Kinder. So kann es schon mal vorkommen, dass die Spieler klingend
zwischen den Bühnenelementen Verstecken spielen, die Kinder anfangen zu
suchen und einem Kontrabass hinterher rennen. Hier lösen sich die
Grenzen des rational Fassbaren auf, denn es ist nicht klar: Jagen die
Kinder die Spieler, die Instrumente, die Tiere oder gar die Musik?
Dieses Unfassbare und Unkonkrete erweitert sich auf der bildnerischen
Ebene noch um eine weitere Dimension, in der Anstösse aus der
musikalischen oder darstellerischen Ebene aufgegriffen und als Impulse
an das Publikum zurückgespielt werden. So schafft die bildliche Welt den
Rahmen, in dem die abstrakte Welt des Zoo entstehen
kann. In der Verschmelzung der verschiedenen Ebenen ist das Publikum
wesentlicher Bestandteil der Installation und erspielt sich in jeder
Aufführung zusammen mit den Spielern und den visuellen Eindrücken seine
eigene surreale Welt.
In der Surrealität des Zoo wird die Hörerfahrung verschiedener Musikauffassungen wie etwa Salonmusik und Klänge von John Cage, über serielle Popcornmaschinen zur haptischen Erfahrung gemacht, in der Kinder Musik und Bildende Kunst aktiv erleben und erforschen können. Dabei werden sie ganz zart für unterschiedliche Hör- und Seherfahrungen sensibilisiert. Am Ende bleibt offen, ob es ein Kinderstück für Erwachsene oder ein Spielplatz für Kinder ist, was sich jedoch nie ganz entscheiden lässt, da das Publikum mit den Spielern zusammen erst die Aufführung erschafft.
In der Surrealität des Zoo wird die Hörerfahrung verschiedener Musikauffassungen wie etwa Salonmusik und Klänge von John Cage, über serielle Popcornmaschinen zur haptischen Erfahrung gemacht, in der Kinder Musik und Bildende Kunst aktiv erleben und erforschen können. Dabei werden sie ganz zart für unterschiedliche Hör- und Seherfahrungen sensibilisiert. Am Ende bleibt offen, ob es ein Kinderstück für Erwachsene oder ein Spielplatz für Kinder ist, was sich jedoch nie ganz entscheiden lässt, da das Publikum mit den Spielern zusammen erst die Aufführung erschafft.
Idee + Konzept: Rüdiger Kurz, Anna Drescher, Mia Gideon
Regie: Anna Drescher
Bild: Mia Gideon
Musik: Akkordsport: Eduard Sonderegger ( Violine ), Céline Papion ( Violoncello ), Rüdiger Kurz ( Kontrabass ), Oliver Prechtl ( Klavier )
Musikstücke:
„MÄRCHEN“ ( Karl Komzak , op. 135)
„SCHWARZE AUGEN“ ( Antonio Ferraris )
„LE CANARI“ ( Ferdinand Poliakin )
„LAGUNEN WAL ZER“ ( Joh.Strauß jun./ Prechtl / Kurz )
„DER ALTE BRUMMBÄR“ ( Julius Fucik, op.210 )
„TRÄUME“ ( Richard Wagner, Wesendonklieder )
„A FLOWER“ ( John Cage )
"POPPING CAGE" ( Akkordsport, Hommage an John Cage )
Fotos: Susanna Drescher